Das Dorf Dehnsen liegt eingebettet im Leinebergland. Im Osten bilden die Leine mit ihren Niederungen und die dahinter steil ansteigenden bis auf 396 m über den Meeresspiegel (Hohe Tafel) aufragenden „Sieben Berge“ eine markante Landschaftskulisse. Die ebenfalls steilen Hänge des Höhenzuges „Külf“, der 260 m erreicht, und Ackerfluren begrenzen im Westen die Ortschaft. Im Süden geht die Aussicht über die Leinestadt Alfeld hinaus auf die Berge des „Sackwaldes“. Im Norden wird der Blick durch die Marienburg begrenzt. Das Tal der Leine ist schon seit vielen Jahrhunderten ein bedeutender Nord-Süd-Handelsweg. Und so führt von alters her eine wichtige Verkehrsader, heute die Bundesstraße 3, durch Dehnsen. Erst später, im Zeitalter der Technik, wurde auch noch eine Eisenbahnlinie (1853/54 Eröffnung der Strecke Hannover-Göttingen) gebaut.

 

Wann in der Dehnser Gemarkung feste Wohnstätten errichtet wurden, ist schwer nachzuweisen. Lange Zeit gehörte das Dorf politisch zum Amt Lauenstein. Dehnsen war kein Pfarrsitz, außerdem war es stets Grenzort der Verwaltungsgebiete (Gaue – Ämter – Gerichte), so dass es infolge der Külfsperre zeitweise vom Fürstentum Calenberg unbeachtet blieb.

Paul Graff beschreibt Dehnsen in seinem Buch „Geschichte des Kreises Alfeld“ folgendermaßen: „Der Name Dehnsen, ursprünglich Dedenhausen = Haus des Dodo, zeigt an, dass wir es hier mit einer der ältesten Ansiedlung im Kreise zu tun haben“.

 

 

Die Erforschung der Geschichte Dehnsens stößt durch den Namensgleichklang mit Deinsen in älterer Zeit auf besondere Schwierigkeiten und macht eine Unterscheidung schwer möglich. Dehnsen hieß anscheinend „Dedensen“ während Deinsen den Namen „Dedessen“ führte. Der Ortsname wird genannt: 1400 Dedensen, 1588 Densen, 1594 Degensen, 1664 Däensen, 1708 und 1720 Dehnsen.
Lehnsherren von Dehnsen waren neben dem Grafen von Hallermund noch die Grafen von Wohldenberg und das Kloster Gandersheim. Die älteste Nachricht über deren Besitzungen in Dehnsen stammt aus dem Jahre 1274, in der Aschwin II. von Steinberg 3 Hufen in Dehnsen an die Hildesheimer Domkirche gab.Die Feldmark ist einschließlich Wald 366 ha groß. Die Gemeinde hat 536 Einwohner.

 

Die Kapelle, hoch über dem alten Ortskern gelegen, konnte 1929 innen und außen vollendet und am 13. Oktober feierlich eingeweiht werden. Sie ist kommunales Eigentum.
Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform hat Dehnsen 1974 seine Selbständigkeit verloren und ist seitdem ein Ortsteil der Stadt Alfeld (Leine).